Kaufberatung Gebrauchtes SUP Hardboard

Kaufberatung für ein gebrauchtes SUP Hardboard

Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich Fan von Hardboards bin. Gemeint sind natürlich feste Stand Up Paddle Boards, mit einem festen Kern und fester Ummantelung. Hardboards eben. Anders als ein aufblasbares Paddleboard, ein iSUP, bieten sie Vorteile in der Performance. Schneller, mehr Stabilität, besserer Geradeauslauf usw. In nahezu allen SUP Disziplinen haben Hardboards die Nase vorn, ganz besonders in unseren Lieblingsdisziplinen SUP Surfing und SUP Downwind. Das iSUP führt eigentlich nur im Bereich Mehrtagestouren und SUP Wildwasser. Evtl. noch bei SUP Yoga und SUP Fitness.

Kaufberatung gebrauchtes SUP

Zu den Nachteilen eines SUP Hardboards zählen wir die Lagerung, die geringere Flexibilität im Transport und auch, darum geht es in diesem Artikel, die Empfindlichkeit. Ein Hardboard ist einfach anfälliger gegen Schäden als ein aufblasbares SUP. Darum solltest Du ein gebrauchtes Board genau begutachten.

Gefällt Dir der Hoodie?

Warum ein gebrauchtes SUP kaufen?

Die Antwort auf diese Frage hatten wir ansatzweise schon einmal in unserem Artikel Worauf beim Kauf eines gebrauchten iSUP achten beantwortet. Beim gebrauchten SUP Hardboards fällt die Antwort etwas anders aus. 

Ein SUP Hardboard kostet natürlich mehr als ein aufblasbares SUP. Und auch bei Hardboards gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede, die sich in der Konstruktion bemerkbar machen. Pauschal kann man sagen, dass man höhere Preise für ein Hardboard zahlt, je leichter es ist. 

Kaufst Du dir ein neues Hardboard fangen die Preise in der Regel bei 800 Euro an und kratzen schnell an der 4.000er Marke. Wer Geld sparen will, sollte einen Blick auf den Gebrauchtmarkt werfen. 

Wie bereits im Artikel über gebrauchte iSUPs erwähnt, tut man auch der Umwelt etwas Gutes, wenn man sich für ein gebrauchtes SUP Board entscheidet. Denn ein Stand Up Paddle Board besteht zum Großteil aus schlecht zu recycelndem Material. Anstatt nun also ein neues Board zu kaufen, kann man einem gebrauchten Board zu einem längeren Lebenszyklus verhelfen und dadurch die Umwelt schonen.
Oft unterscheiden sich die Modelle von Jahr zu Jahr auch kaum. Minimale Veränderungen im Shape fallen selten stark ins Gewicht. Oft wechselt sogar nur die Farbe oder die Veränderungen führen zu keiner spürbaren Verbesserung in der Performance. 

Vielleicht weisst Du auch noch gar nicht, wohin deine Reise gehen soll und bevor Du Dir teures neues Material zulegst, probierst Du dich erst einmal auf einem gebrauchten Board aus. Dann tun eventuelle Beschädigungen, die Du selbst deinem Board zufügst, gar nicht so weh. Manchmal ist dein gewünschtes Board nicht mehr lieferbar. Entweder weil es ausverkauft ist, oder das Model vom Markt genommen wurde. 

Du siehst, es gibt viele Gründe, weshalb Du auch in Betracht ziehen solltest, einem gebrauchten Board den Vorzug zu geben. Übrigens verkaufen zum Saisonstart oder Saisonende viele SUP Stationen ihr Material und man kann hier das ein oder andere Schnäppchen machen. 

Material / Konstruktion

Wie sind SUP Hardboards aufgebaut  

Anders als beim iSUP, also einem aufblasbaren Board, gibt es sehr viele Unterschiede im Aufbau eines Hardboards. Ist der Kern aus EPS, XPS oder ist das Board wohlmöglich hohl gebaut? Und wie ist das Board ummantelt? Epoxy Fiberglass, Carbon oder wohlmöglich PE oder ASA? 

Wir möchten an dieser Stelle nicht zu technisch werden, aber vielleicht gibt es den Ein oder Anderen, der sich hierfür interessiert. Aus diesem Grunde haben wir einen kleinen Teil zur Materialkunde an das Ende des Artikels gesetzt.

Worauf solltest Du beim Kauf eines gebrauchten SUP Hardboards achten?

0) Die technischen Daten und Infos eines gebrauchten SUP

Wir setzen einfach mal voraus, dass Du dich im Vorfeld über die technischen Daten des Boards informierst. Jeder namhafte Hersteller hat irgendwo auch immer Daten zu den vergangenen Modellreihen auf seiner Homepage versteckt. Google ist hier dein Freund. Natürlich wird der Verkäufer dich auch im Vorfeld mit einigen Details versorgen (Breite, Länge, Volumen und optimalerweise auch Bauweise). Du wirst schnell herausfinden, ob der Verkäufer Ahnung hat, oder ob hier wenig zu holen ist. Auf jeden Fall solltest Du auch fragen, ob das Board Beschädigungen hatte und falls ja, ob und wie sie repariert wurden. Beschädigungen sind kein Grund ein Board nicht zu kaufen. Entweder wurden sie bereits repariert, wohlmöglich sogar professionell, oder Du kannst sie selbst reparieren.
Wenn die grundsätzlichen Informationen des gebrauchten Boards zu deinen Vorstellungen passen, lohnt sich ein Besichtigungstermin und eine Probefahrt. 

1) Die Gesamtbetrachtung des gebrauchten SUP

Zuerst solltest Du Dir das Board in Gänze anschauen. Lass den Gesamteindruck auf dich wirken. Betrachte das Oberdeck mit dem Deckpad und drehe es danach um, um Dir das Unterwasserschiff anzusehen. Fällt Dir hier schon etwas ins Auge, gehe tiefer ins Detail. Wir möchten dich in dieser Kaufberatung aber Schritt für Schritt durch den Check führen.

2) Prüfen das Oberdecks - Gebauchtes SUP

2.1) Deckpad

Deckpad beim gebrauchten SUP überprüfen

Wirf einen genauen Blick auf das Oberdeck des Boards. Angefangen bei dem Deckpad. Ist das EVA-Pad stark ausgeblichen, wurde das Board oft und lange im direkten Sonnenlicht gelagert. Zu viel UV-Strahlung kann das Coating (die Hülle) auf Dauer spröde und rissig machen. In dem Falle ist es angebracht, genauer hinzuschauen. Achte auch darauf, ob das Deckpad irgendwo Blasen wirft, also ob es sich vom Board gelöst hat. 

2.2) Anbauteile

Ein Hardboard hat mehrere Anbauteile, die nachträglich eingebaut werden, wenn der Korpus schon fertig ist. Unter anderem sind dies:

  • Tragegriff
  • Deckplugs für Transport-Netz 
  • Plugs für die Leash
  • Ventil
  • Evtl. GoPro-Halterungen 
  • usw.

Für diese Anbauteile werden Löcher in das Board gebohrt / gefräst und sie werden mit Harz einlaminiert. Schaue genau nach, ob die Teile dicht sind. Löst sich das Harz hier bereits oder die Deckplugs schließen nicht exakt mit dem Deck ab, ist höchste Vorsicht geboten. Hier kann schnell Wasser eindringen und das Board nachhaltig beschädigen. 

2.3 Standfläche eines gebrauchten SUP Hardboard

Kratzer im gebrauchten SUP Hardboard

Schaue Dir auch genauer die Standfläche an. Ist die Standfläche eingesunken? Kein Grund zur Beunruhigung, jedoch handelt es sich dann um keine echte Sandwich-Konstruktion. Das heisst bei längerem Gebrauch gibt der Kern durch das Gewicht des Paddlers nach und drückt sich etwas zusammen. Die eigentliche Leistung des Boards wird hierdurch jedoch nicht beeinträchtigt.

2.4 Delamination gebrauchtes SUP

Eine erhebliche Beschädigung, wenngleich natürlich zu reparieren, wäre eine Delamination des Boards. Delamination bedeutet, dass sich der Kern und die Ummantelung voneinander gelöst haben. Das heisst, der Schaustoffkern und die Harz-Ummantelung sind nicht mehr fest miteinander verbunden. Dies lässt sich testen, indem ihr leicht mit dem Daumen auf das Deck an unterschiedlichen Stellen drückt, bevorzugt rund um evtl. Anbauteile. Gibt das Board nach, ist es sehr wahrscheinlich delaminiert. Du solltest aber nicht versuchen, das Board mit Gewalt einzudrücken, sondern lediglich vorsichtig testen.
Eine Delamination kann eintreten, wenn sich durch Temperaturunterschiede der Kern zusammenzieht oder weitet, und der entstehende Unter- oder Überdruck nicht entweichen kann. Bei den meisten Boards sind genau für diesen Zweck Ventile eingebaut. Neuere Boards haben automatische Ventile, bei denen man sich um nichts kümmern muss. Ältere Modelle haben Schrauben, die man ggf. rausschrauben muss, wenn man mit extremen Temperaturunterschieden rechnet. Dazu aber im folgenden Punkt näheres. An Verfärbungen erkennst Du ebenfalls eine Delamination schnell und gut. Dann kann es sein, dass das Board Wasser gezogen hat, also der Kern feucht ist oder war.

2.5 Ventilprüfung für gebrauchtes SUP

Automatik Ventil eines SUP Hardboard

Ein Automatik-Ventil hat eine Membran eingebaut, durch die ein minimaler Luft- bzw. Druckaustausch möglich ist, das aber Flüssigkeit draußen hält. Das Ventil muss gerade beim Einsatz im Salzwasser von Zeit zu Zeit mit klarem Wasser ausgespült werden. Salzverkrustungen auf der Membran setzen die Funktion außer Gefecht und lassen die Membran reißen. Dann kann Wasser eintreten und der Kern wird feucht. Hier kann es schnell zu Delamination kommen. Schaue also genauer hin, ob das Ventil sauber ist. Handelt es sich um ein älteres Schraubventil, musst du nicht so genau prüfen. Manche Board haben gar keine Ventile, weil das Coating so weich ist (z.B. ein Gelcoat wie bei der LiteTec-Serie von Starboard), dass es alle Bewegungen des Kerns mitmacht. Oder die Bauart benötigt keinen Druckausgleich (PE- oder ASA-Boards).

3) Rails gebrauchtes SUP

Prüfe nun die Rails des Boards. Logischerweise hast Du hier beim Paddeln immer mal Einschläge, weshalb die Boards an den Rails in der Regel massiver sind. Einige Hersteller verstärken ihre Boards hier bewusst. Ein Besitzer tut immer gut daran, in Railtape zu investieren. Hat ein gebrauchtes SUP Railtape, schaue ob sich das Tape irgendwo löst. Aber grundsätzlich musst Du dir in dem Falle weniger Gedanken machen. 

beschädigte Rail am SUP Hardboard

Abrieb und Beschädigungen durch Paddeleinschläge hat man in der Regel hauptsächlich im Bereich vor der Standfläche, dort wo Du das Paddel ins Wasser stichst (Catch) und während der Zugphase. Viele Einschläge hinter der Standfläche sprechen für eine unsaubere Paddeltechnik des Besitzers.

Natürlich kontrollieren wir die Rails rundherum. Gerade an der Nose und dem Tail kann es bei unsachgemäßem Gebrauch zu Schäden kommen. Hier wirkt Druck sehr punktuell auf die Konstruktion und daher kann das Coating hier schnell Schaden nehmen, z.B. wenn das Board auf eine Ecke fällt. 

Findest Du irgendwo an der Rails ein Ding (Surfjargon für eine Beschädigung), solltest Du es auf Dichtigkeit prüfen. Wie man ein gebrauchtes SUP ganz einfach auf Dichtigkeit prüft, erklären wir Dir unter Punkt 5). 

Offtopic: Kennst Du schon unser Bambus Ballon Duell?

 4) Unterwasserschiff gebrauchtes SUP

Nun widmen wir uns der Unterseite des Boards. Du prüfst hier, genau wie beim Oberdeck, auf etwaige Beschädigungen. Siehst Du offensichtliche Reparaturen oder findest Du verfärbte Stellen am Coating?

Verfärbung am Unterwasserschiff eines SUP hardboard

Letztere lassen genauso wie ein hervortreten des Coatings auf Delamination schließen. In dem Falle nutzen wir hier auch wieder unseren Drucktest. 

Und natürlich prüfen wir auch hier die Anbauteile:

  • Centerfinne
  • Sidefins

Schau bei den Finnenkästen, ob sich das Harz ggf. schon irgendwo löst oder ob die Finnenkästen noch komplett eingeharzt sind. Gibt es Risse rund um den Finnenkasten? Gerade bei der Centerfinne, also der großen Finne in der Mitte, kann es leicht zu Beschädigungen kommen, wenn man nicht vorsichtig mit dem Board umgeht.

5) Überprüfung auf Dichtigkeit von kleineren Beschädigungen

Wie prüfst Du, ob eine Beschädigung am Board nur oberflächlich ist, oder ob es bis auf den Kern geht? Ganz einfach: Knutschen!
Ja, Du hast richtig gelesen. Auch wenn ihr Euch noch nicht lange kennt, darfst Du ruhig auf’s Ganze gehen. Dabei reden wir natürlich von dem Board, nicht dem Vorbesitzer oder der Vorbesitzerin.
Du solltest die komplette Beschädigung mit deinem Mund abdecken und an der Stelle Luft einsaugen. Kannst Du durch die Beschädigung Luft ziehen, ist es vermutlich bis auf den Kern durch und Du ziehst Luft aus dem Board-Inneren. Andernfalls ist es dicht und nur eine oberflächliche Beschädigung des Coatings.

6) Gewicht und Gleichgewicht des Boards

SUP Board im Gleichgewicht

Nachdem wir das Board rundherum auf mehr oder weniger offensichtliche Schäden geprüft haben, machen wir einen finalen Test. Dazu hebst Du das Board am Tragegriff und schaust, ob es nose- oder taillastig ist. Das bedeutet, ob es nach vorne oder hinten kippt, wenn Du es am Mittelpunkt hältst. Dies könnte auf Wassereintritt im Kern hindeuten. Es sei aber an dieser Stelle auch erwähnt, dass ein paar wenige Boards bewusst ein leichtes Ungleichgewicht in Kauf genommen haben, um gewisse Fahreigenschaften zu erreichen. Aber auch hierbei handelt es sich um Ausnahmen. Normalerweise sollte das Board absolut im Gleichgewicht sein. 

Du kannst auch das Gewicht mit einer Kofferwaage überprüfen, aber das wäre ein wenig übertrieben in unseren Augen. Zumal Du dafür das Gewicht laut Hersteller kennen müsstest und hier wird seitens der Hersteller gerne ein wenig gemogelt. 

7) Testfahrt gebrauchtes SUP

Zu guter Letzt sollte jetzt eine Testfahrt stattfinden. Denn was nützt Dir all die Überprüfung, wenn sich dein gebrauchtes SUP unter deinen Füßen fährt wie ein Volvo Kombi, obwohl Du einen Porsche erwartest. Nichts gegen Volvo übrigens!
Allerdings wäre es natürlich auch echt peinlich, wenn Du das Board wie ein absoluter Profi überprüfst und dann auf dem Wasser eine Figur abgibst, als würdest Du das erste Mal auf einem Brett stehen. Womit wir wieder bei Punkt 0) sind: Auch ein gebrauchtes SUP sollte natürlich generell zu deinen Voraussetzungen passen. Nichts ist ärgerlicher, und hier sprechen wir wirklich aus Erfahrung, als wenn jemand zum Testen eines Brettes kommt, sich als potentieller Käufer ausgibt und im Endeffekt nur das Board testen will. Ohne wirkliches Kaufinteresse. Dann kommen nämlich schnell noch ein paar Gebrauchsspuren hinzu und der Verkäufer ärgert sich. Das führt uns zu Punkt 8)

8) Fair geht vor

Seid fair zueinander. Der Verkäufer erwartet einen angemessenen Kaufpreis und Du willst natürlich gegenüber dem Kauf eines neuen Boards sparen. Handelt auf Augenhöhe und versucht nicht, einander über den Tisch zu ziehen. Und als Käufer solltest Du das Board, solange es noch nicht dein Eigentum ist, wie ein rohes Ei behandeln. Seid einfach nett zueinander. Ihr teilt immerhin das gleiche Hobby. 

Exkurs Materialkunde

Achtung! Es folgt ein wenig Materialkunde, was für den Ein oder Anderen uninteressant ist. Aber wir fanden, dass es Sinn macht, hier ein wenig ins Detail zu gehen. Vielleicht interessiert es ja jemanden. Andernfalls kommt ihr hier wieder zurück.

Wie ist ein Hardboard eigentlich aufgebaut?

Grundsätzlich besteht der Löwenanteil der Hardboards aus einem Schaumstoffkern und einem verstärkendem Material, das um den Kern liegt. Der Schaumstoffkern wird mit Glasfasermatten, teilweise auch Carbongewebe, und Epoxyharz  laminiert, um dem Board Festigkeit zu verleihen. 

Wir unterscheiden hier im Exkurs Materialkunde zwischen der Ummantelung und dem Kern. 

Ummantelung eines Hardboards

Ein Carbonboard, das neben Gewichtsersparnis auch mehr Steifigkeit (*1) bietet, kostet deutlich mehr, als ein Epoxyboard. Ein Epoxyboard kostet wiederum mehr als ein PE-Board (Polyethylen). Exoten wie Holz-Boards etc. lassen wir in der Betrachtung mal außen vor. Die Empfindlichkeit des Boards nimmt mit sinkendem Gewicht zu (pauschalisiert).

Daher musst Du bei einem Carbon-Board genauer hinschauen, als beispielsweise bei einem PE-Board, welches aus zwei tiefgezogenen, aufeinander gesetzten Schalen besteht, die mit einem PU- oder EPS-Kern gefüllt sind. Gleiches trifft übrigens auch auf ASA-Boards zu, deren äußerste Hülle ebenfalls aus zwei aufeinander gesetzten Schalen besteht. ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester) ist die Weiterentwicklung von ABS-Kunststoffen und verfügt über bessere Eigenschaften als PE. Weiter unten gehen wir in einem kleinen Exkurs auf Boards aus PE bzw. ASA ein. 

Abgesehen von den bereits erwähnten PE und ASA-Boards, werden die meisten Boards mit mehreren Schichten Epoxyd-Harz und Fiberglasgewebe ummantelt. Epoxid-Harz ist ein Kunstharz, das in flüssiger Form verarbeitet wird. Da das Harz allein keine ausreichende Stabilität aufweisen würde, werden Gewebematten aus Fiberglas mit verarbeitet. Hochwertigere Boards nutzen zudem Carbonmatten. 

Mehr dünne Schichten sind besser als wenige dicke, da hierdurch die Stabilität deutlich erhöht wird.

Einige Hersteller von hochwertigen Boards nutzen darüber hinaus noch eine hochverdichtete PVC-Schicht, die zwischen den Fiberglas-, bzw. Carbonschichten einlaminiert wird. Hier spricht man von einer Sandwich-Konstruktion. Ein gutes Beispiel hierfür ist Jimmy Lewis. 

Innenleben (Kern) eines Hardboards

Als Schaumstoffkern findet meistens EPS (Expandiertes Polystyren) Anwendung, was im Allgemeinen nichts anderes ist als Styropor. Ein weiteres Material ist PU (Polyurethan), das aber hauptsächlich bei handgeshapten Boards Einsatz findet. PU und EPS können beide bei Beschädigungen der äußeren Hülle, auch genannt „Coating“, Wasser aufnehmen. PU nimmt deutlich langsamer und weniger Wasser auf als EPS, hat aber keine gleichmäßige Dichte und findet daher keinen Einsatz im professionellen SUP-Markt.

Wenige Hardboards nutzen einen XPS-Kern. XPS ähnelt dem EPS, allerdings weisen XPS-Kerne eine „Close-Cell-Struktur“ auf. Das heisst hier ist, anders als bei EPS, ein Wassereindringen in den Kern auch bei Beschädigungen der äußeren Hülle nicht möglich. XPS ist etwas schwerer und teurer als EPS und kommt daher noch nicht so häufig vor.

Natürlich gibt es auch Exoten, die allerdings einen minimalen Anteil der Hardboards ausmachen. Das wären zum Beispiel Hollow-Boards, die keinen festen Kern haben sondern hohl gebaut sind. Oder Boards, die in Spantenbauweise konstruiert werden. Andere Boards setzen auf Holzschaum aus recyceltem Balsaholz usw. 

Worauf bei PE-Boards / ASA-Boards achten

Polyethylen ist der weltweit am häufigsten benutzte Standard-Kunststoff. Er findet den Haupteinsatz in der Verpackungsindustrie, aber auch bei SUP Boards und Surfboards. Ein gutes Beispiel sind die BIC-Boards der Tough-Tec-Reihe

Gebrauchte USP Hardboards in PE-Bauweise

mittlerweile aufgegangen in den Marken Tahé bzw. SIC (Tahé Outdoors aus Estland hat die Marken BIC, Oxbow und SIC vor ein paar Jahren aufgekauft). Diese Boards hatten wir jahrelang im Verleih und sie galten gemeinhin als unzerstörbar. Allerdings macht UV-Strahlung PE mit der Zeit spröde und brüchig. Bei zu viel Temperatur (ab 45° Celsius) können sich PE-Boards verformen.
Achtet bei PE-Boards unbedingt auf vergilbte Stellen. Diese Verfärbungen sind die ersten Anzeichen von Material-Ermüdung. 

Ähnliches gilt übrigens für ASA/AST Konstruktionen. Allerdings ist Acrylnitril-Styrol-Acrylester, kurz ASA, leichter, Temperatur- und UV-beständiger als PE.

 

(1*) Carbon bietet neben Gewichtsersparnis auch ein Plus an Steifigkeit. Falls Du an dieser Stelle denkst „Wir sprechen doch über Hardboards, Die sind doch immer steif“… Ja, stimmt. Aber auch ein Hardboard schwingt natürlich nach, wenn Du beispielsweise darauf rumhüpfst. Noch intensiver merkst Du die Vibrationen, wenn Du von der Lippe einer Welle mit der Nose auf das Wasser klatschst. Das kommt zum Beispiel im Downwind gerne mal vor. Die Vibrationen spürst Du im ganzen Board. Bei einem Epoxy-Board fallen die Vibrationen allerdings deutlich spürbarer aus, als bei einem Carbon-Board. Sehr gut zu merken, wenn Du mal ein Starboard Generation LiteTec gegen ein Carbon Top fährst. Das Carbon Top spart zwar ein paar hundert Gramm, aber eigentlich hat es seinen Vorteil in den geringeren Vibrationen.  

 


Hinterlassen Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.