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Test Jimmy Lewis M 12.6x28 - Gentle Beast

07 Aug, 2024
Test Jimmy Lewis M-Serie M 12.6x28

Das lange Warten hat ein Ende

Am vergangenen Sonntag war es endlich soweit. Seit Wochen fristete das M 12.6x28 der Jimmy Lewis M-Serie ein eher trostloses Dasein in meinem Boardlager. Nahezu täglich spüre ich regelrecht, wie es mit der Finne an der Wand kratzt und ruft: „Wind! Hol mich raus, Du Blödmann!“ Nun versprach der Wetterbericht etwas Nordwestwind von 4-6 Beaufort und damit halbwegs gute Bedingungen, um den kleinen Bruder unseres geliebten M14 unter den Kriterien zu testen, für das er geschaffen wurde: Downwind SUP!

Video SUP Downwind Kurs und Test M126 von Jimmy Lewis

Erste Eindrücke Jimmy Lewis M-Serie 12.6 auf Flachwasser

Auf Flachwasser ist der M-Series M126, so die offizielle Bezeichnung, ein sportliches Crossover-Board. Auch wenn die Abmessungen von 12.6 x 28 ein Touringboard vermuten ließen, würden wir ihn dennoch eher als Allrounder oder besser Crossover einordnen. Die mächtige Rockerlinie mit spitz zulaufender, hochgebogener Nose, dem Pintail und einem Volumen von 237 Litern machen das Board sehr leicht handelbar, jedoch nicht unbedingt zu einem Race- oder Touringboard. Der Nose-Rocker zieht das SUP-Board aus jeder Welle bzw. lässt es leicht über Wellen gehen. Das bedeutet jedoch auch weniger Fläche im direkten Wasserkontakt, was es minimal langsamer im Vergleich zu einem klassischen Touringshape macht. Dennoch gleitet es beim Paddeln flott an und wirkt eher spritzig und schnell.Downwind SUP Board Test Jimmy Lewis

Während ich beim M14 stets das Gefühl hatte, auf dem vermutlich stabilsten Board seiner Klasse zu stehen, erscheint das M126 agiler und bissiger. Seitenwellen steckt es gut weg, solange es auf Geschwindigkeit ist. Bei sehr langsamer Fahrt wirkt es im Vergleich zum M14 fordernder. Das liegt vor allem daran, dass die 28 Inch Breite sich beim M14 über einen größeren Bereich rund um die Standfläche erstrecken als beim M126, wodurch das M14 stabiler liegt. Ausgeglichen wird dies durch die geringere Deckhöhe von 5,5 statt 6,3 Inch.

Der Downwind Kurs

In meinem Downwind Kurs waren wir insgesamt zu acht. Eine gemischte Gruppe aus erfahrenen SUPern und Downwind-Novizen. Die Range an Boards in der Gruppe erstreckte sich über drei Starboard Generations (12.6x28 und 14x28), einem Glider (12.4x28,5), einem SIC RS 12.6x27, zwei klassischen Allroundern und eben dem M126. Auch wenn die Fähigkeiten der SUPer sich natürlich stark unterschieden, waren doch deutliche Unterschiede in den Boards zu erkennen.

Wie zu erwarten war ich auf dem M126 unterwegs und hatte bereits nach wenigen Kilometern keine Lust mehr, auf ein anderes Board zu wechseln. Zu groß war die Vorfreude auf alles, was auf der Tour noch kommen sollte.

Herausforderungen und Highlights im Downwind Kurs

Beim Downwind Kurs muss ich den Teilnehmern viele Tipps geben, immer wieder langsam neben ihnen her paddeln und korrigieren, die Wellen anzählen und Hilfestellung beim Trimmen des Brettes geben. Gar nicht so leicht, wenn das Brett unter den Füßen schon bei der kleinsten Welle sofort lospreschen möchte. Gerade hier merkt man deutlich, wie sehr das M126 auf Wellenfang aus ist. Während das Generation einen kleinen Schubs braucht und vor allem der Norden Glider eher träge daher dümpelte, musste ich beim M126 regelrecht den Anker werfen. Es reagierte auf jede noch so kleine Welle direkt und schob mich an den anderen Boards vorbei.

Naturgemäß zieht sich eine Gruppe von 8 SUPern im Downwind weit auseinander und es gehört daher zu meinen Aufgaben, auch immer mal von den langsamsten am Ende des Feldes, zu den flotten nach vorne zu paddeln. Oder besser zu surfen. Das sind die Momente, wo ich in den Downwind-Workshops auch auf meine Kosten komme. Die Momente, in denen ich die Zügel des Boards mal locker lassen kann. Ein paar kräftige Schläge im rechten Moment, beim Anpaddeln einen Schritt nach vorne, um das Brett aggressiv in Richtung Wellental zu pushen und schon fliegt das M126 von Welle zu Welle. Vorausgesetzt man kann auch wieder nach hinten laufen, um das Board im Druck zu halten. Bewegen auf dem Board ist unerlässlich, wenn man beim Downwinder oder SUP Surfen Spaß haben möchte.

Gruppenharmonie und Wellenreiten

Bei den führenden angekommen, rufe ich alle Teilnehmer zusammen, um aufeinander zu warten, das gerade Erlebte zu verdauen und sich mit den anderen auszutauschen. Danach geht es weiter auf der Tour. Wir wollen schließlich kein Rennen gewinnen, sondern jeder soll so viele Glides wie möglich erleben. Und nach und nach tritt bei jedem das Grinsen im Gesicht zu Tage. Natürlich ist es ein anderes SUPen, als die meisten gewohnt sind und fast jeder wird am nächsten Tag Muskelkater haben. Aber niemand wird im Anschluss behaupten, der Muskelkater habe sich nicht gelohnt.

Poseidons Launen und Aiolos' Winde

Auf unserer Tour hat es Anfangs den Anschein, als befinde sich Poseidon noch im Delirium nach einer durchzechten Nacht, bis Aiolos (griechischer Gott des Windes, musste ich selbst googeln) ihn langsam weckt. Aber nach guten 4 Kilometern mit leichtem Rückenwind und Wellen wie aus der Augsburger Puppenkiste wird Poseidon langsam wach. Und Poseidon ist gar nicht mehr gut gelaunt. Die Wellen werden größer, haben plötzlich Druck und treiben uns voran. Mehr als 40-50 Zentimeter werden es dennoch nicht. Gute Bedingungen, um den Novizen alles zu erklären, ohne dass die Angst sie lähmt. Auf dem letzten Drittel fahren wir näher am Ufer, da im flacheren Wasser die Wellen zwar kleiner sind, aber deutlich an Druck gewinnen. Die Wellen schieben uns langsam Richtung Ufer und auch hier überzeugt mich das M126 in anderer Disziplin. Durch das Pintail und die perfekt geshapte Rail ist es ein Leichtes, die Wellen schräg abzusurfen. Dadurch kann ich die Höhe halten, ohne von den Wellen ans Ufer gespült zu werden. Es lässt sich spielerisch um auftauchende Felsen manövrieren und bleibt dabei so stabil, wie ich es bis dato nur vom Starboard Generation kannte. Aber eben deutlich agiler und bissiger. Das Generation wirkt dagegen wie ein gutmütiger Kombi, mit dem man nichts verkehrt machen kann, während das M126 der perfekt ausgewogene Sportflitzer ist.

Fazit: Welches ist das beste Downwind-Board?

In unserer Gruppe schlägt sich auch das SIC sehr gut. Vom Shape eher ein Racetourer, pflügt es durch die Wellen. Es hat aber nicht den Surf-Charakter, den die anderen Boards bieten. Enttäuscht waren hingegen die beiden Paddler, die sich den Norden Glider geteilt haben. Kurz nach der Hälfte der Tour haben sie die Boards getauscht. Beide konnten sich nicht für das Brett erwärmen und hatten auf dem Generation deutlich mehr Spaß. Der Glider kommt einem Surfshape am nächsten und ich kenne ihn hauptsächlich als Prototyp der ersten Serie. Ich hatte einiges zu bemängeln, was jedoch schon beim Serienmodell umgesetzt wurde. Den V2 habe ich danach einmal zum SUP Surfen genutzt, aber nicht im Downwind. Ich fand es erstaunlich, wie leicht er die Wellen im SUP Surfen mitgenommen hat und würde ihm eigentlich im Downwind bessere Noten einräumen, als die beiden (erfahrenen) Teilnehmer.

Das Generation ist über jeden Zweifel erhaben. Es hat zahlreiche Preise der Fachpresse eingeheimst und ist ein wahres One-Board-Fits-All-Wunder. Es ist auch keine Rakete und wirkt im Flachwasser eher langsam, aber es ist beim Downwinder wirklich eine Bank. Kleine Wellen nimmt es mit und hat auch mit größeren Wellen keine Probleme. Lediglich die einfache Variante (LiteTec) vibriert hier sehr stark. Auch hier erstrecken sich meine Erfahrungen nicht über alle Längen und Breiten, ich hatte lediglich die Größen 12.6x28 und 14x28 unter den Füßen. Dafür aber in fast allen Bedingungen. Bis ich Jimmy Lewis Boards kennenlernte, war es immer meine klare Downwind-Empfehlung. Spätestens das M126 stößt das Generation aber von seinem Sockel. Es ist für mich der neue König im Downwind-Dschungel. Etwas fordernder und agiler, aber eben auch mit dem größeren Fun-Faktor. Es surft sich besser als alle anderen Boards auf der Tour (zumindest unter den Bedingungen).

Vielleicht muss ich erwähnen, dass jeder ein anderes subjektives Empfinden hat und für manche von Euch das Testergebnis anders ausfallen würde. Und natürlich spielen auch Größe, Gewicht und Technik eine Rolle. Daher muss sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich vom M126 von Jimmy Lewis absolut überzeugt bin. Es ist leicht, robust und unvergleichlich gut bei Downwind. Ein Spaßboard, das man einfach mögen muss. Im direkten Vergleich mit den anderen Brettern der Tour hat es für mich ganz klar die Nase vorn.

Mehr zur Jimmy Lewis M-Serie hier

 

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